Modul 6a

Subjektorientierte Fallarbeit

Modul 6a bildet neben Modul 6b einen Wahlpflichtbereich im Masterstudium, den die Studierenden je nach Studienschwerpunkt belegen. Modul 6a ist dem Studienschwerpunkt „Sozialpädagogische Fallarbeit“ zugeordnet.

Die sozialpädagogische subjektorientierte Fallarbeit stellt ein ausgefeiltes Reflexionsinstrument dar, mit dem man herausfinden kann, ob eine gewählte Handlungsstrategie fachlich angemessen und begründbar ist. Dementsprechend ist das Modul darauf ausgerichtet, unmittelbare Handlungsmöglichkeiten und Methoden am je konkreten Fall einzuordnen und zu bewerten.

Es zielt entsprechend darauf ab, den Studierenden Kompetenzen für die unmittelbare professionelle, dialogische Beziehungsgestaltung zu vermitteln, welche die Grundlage dafür bildet, das Entwicklungspotential der Adressatinnen und Adressaten freizusetzen. Im Sinne der Aneignung hermeneutischen und insbesondere tiefenhermeneutischen Wissens soll ein Verstehen der offenen und latenten Aspekte der Adressatinnen und Adressaten Sozialer Arbeit ermöglicht werden.

Neben der vertieften Weiterqualifizierung im Rahmen der unmittelbaren pädagogischen Praxis geht es in diesem Modul desweiteren um die Spezialisierung des Fallverstehens. In diesem Zusammenhang werden Theorien und Verfahren multiperspektivisch und tiefenpsychologisch ausgerichteter Fallarbeit behandelt und in ihrer praktischen Umsetzung erprobt. Dazu werden aktuelle gesellschaftliche Diagnosen im Kontext von Biografie und Entgrenzung herangezogen.

Diesbezüglich sind drei Ebenen zu berücksichtigen:

  • Eine Ebene beinhaltet verschiedene Dimensionen und Spannungsfelder, in die eine professionelle Beziehungsgestaltung eingebunden ist: Autonomie und Abhängigkeit, Macht und Ohnmacht, eigener biografischer Hintergrund, persönliche und professionelle Identität, ethische Grundhaltung.
  • Die zweite Ebene umfasst einzelne Konzepte und Techniken zur Reflexion von Beziehungsarbeit und Intersubjektivität, wie szenisches Verstehen, Handhabung von Spiegelungsprozessen, Gruppendynamik, Übertragungsphänomene, Bedeutung und Verwendung von Übergangsobjekten.

Die dritte Ebene thematisiert die Einbindung des „Falls“ in den sozialen Kontext (Organisation und Institution, Krankheits- und Gesundheitsverständnis, Lebenswelt, Chancen der Partizipation, Teamstrukturen und Kooperation) und qualifiziert zu systemischer Reflexion und Planung.