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„Partizipation und Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule“

10.05.2007 - Pressemitteilung HSM
Ministerin Lautenschläger besucht Servicestelle Jugendarbeit und Ganztagsschulen in Dietzenbach 

Dietzenbach. „Jugendarbeit und Schule sind in Bewegung geraten - jede für sich und beide zusammen“, so die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger bei ihrem heutigen Besuch in der „Servicestelle Jugendarbeit und Ganztagsschulen“ in Dietzenbach. Die neu geschaffene Servicestelle soll auf Veränderungen im schulischen Bereich reagieren und die Kooperation mit Vereinen aufbauen. Die Hessische Landesregierung finanziert die Servicestelle mit 125.000 Euro für die Gesamtlaufzeit.

Das Aktionsprogramm „Partizipation und Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule“, ist Teil des Auftrags des hessischen Jugendbildungsförderungsgesetzes (JBFG). Es beinhaltet die Möglichkeit Einnahmenanteile aus Sportwetten und Lotterien für experimentelle Arbeitsansätze und Maßnahmen „zur Erprobung neuer Wege in der außerschulischen Jugendbildung“ einzusetzen. Die hessischen Jugendverbände haben sich in die Diskussion um gemeinsame Bildungskonzepte im Rahmen der Ganztagsbildung eingebracht. „Die Entwicklung und Ausweitung von Ganztagsangeboten für Schülerinnen und Schüler in Hessen sind für die Verbände eine sozial- und bildungspolitisch Aufgabe“, sagte Lautenschläger.

Die Rahmenvereinbarungen, die das Hessische Sozialministerium und das Hessische Kultusministerium mit dem Hessischen Jugendring und der Sportjugend Hessen abgeschlossen haben, verpflichten die Partner, Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsangebote in der Schule mit außerschulischen Angeboten zu vernetzen, um so eine enge Verbindung zum Wohl von Schülerinnen und Schülern zu verankern. Mit dem neuen Aktionsprogramm und seiner experimentellen Ausrichtung bieten sich gute Chancen, gezielt außer- und schulische Kinder-/Jugendbildungsarbeit gemeinsam zu erproben und effizienter für und mit Kindern und Jugendlichen zu verzahnen.

In einer Umfrage des Hessischen Jugendrings wurden 75 bestehende Kooperationen benannt. Aus 69 Projektanträgen wurden 18 Projekte für eine Landesförderung in 2007-2009 bei einem Fördervolumen von insgesamt 1.109.020 Euro ausgewählt. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch die Hochschule Darmstadt, Fachbereich Sozialpädagogik.

Für dieses Aktionsprogramm wurden gezielt innovative Konzepte der Kooperation von schulischer mit außerschulischer Bildung und direkter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ausgewählt. Ein Projekt ist „Kooperation konkret“ des Hessischen Jugendrings. Ziel ist die modellhafte Vernetzung der zwei sich ergänzenden Bildungsorte – der Jugendverbandsarbeit als Ort informellen Lernens und der Schule als Ort formellen Lernens – und der Entwicklung einer gleichberechtigten Kooperation von schulischen und außerschulischen Bildungspartnern im Rahmen der Ganztagsbildung an allen Ganztagsschulen eines ausgewählten Schulbereiches.

Die Aufgaben der Servicestelle umfassen:

  • Qualifizierung der Jugendverbände vor Ort, Konzeptionierung und Begleitung der Angebote der Verbände, Strukturierung der Kooperationsangebote, Fortbildung, Coaching und Zusammenarbeit der ehrenamtlichen und hauptberuflichen außerschulischen Fachkräfte, Iniitierung eines Fachkräftearbeitskreises.
  • Aufbau der Kontakte zu den Ganztagsschulen, gemeinsame Erarbeitung von Möglichkeiten und Bedingungen für Kooperationen, Benennung und Qualifizierung von Ansprechpartnern an jeder Schule.
  • Auftaktveranstaltung im Sinne einer Fortbildung mit einem Markt der Möglichkeiten, zum Aufbau erster Kontakte zwischen den Partnern.
  • Umsetzung der Rahmenvereinbarungen des Landes, Erarbeitung von Musterverträgen.
  • Planung und Durchführung von Kooperationsveranstaltungen.
  • Erstellung von Materialien (Information, Darstellung, Positionierung ).

Aktionsprogramm "Partizipation und Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule (PKJS)" im Rahmen des Jugendbildungsförderungsgesetzes

Die zentrale Botschaft des Zwölften Kinder- und Jugendberichtes lautet: Keine Institution schafft Bildung, Erziehung und Betreuung allein. Der Bericht empfiehlt deshalb, schulische und nicht-schulische Angebote besser aufeinander abzustimmen sowie die unterschiedlichen Bildungsorte und Lernwelten miteinander zu verknüpfen. Gleichzeitig spricht der Bericht der außerschulischen Jugendarbeit in der Bildungsbiographie junger Menschen eine entscheidende Rolle zu.
In Hessen ist die außerschulische Jugendarbeit und Jugendbildung außerordentlich vielfältig und breit entwickelt - ein Potenzial somit, das es zu mobilisieren gilt, wenn es darum gehen soll, in der Entwicklung von Ganztagsangeboten neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Schule und außerschulischen Trägern zu entwickeln und zu erproben. Wir suchen nach Möglichkeiten der Gestaltung sowie nach modellhaften Ansätzen und Beispielen der Kooperation von Jugendarbeit und Schule.
Eine ständige gesellschaftliche Herausforderung ist die Fortentwicklung und Stärkung der "Partizipationskultur" in Hessen. Demokratie braucht Kinder und Jugendliche, die sich einmischen. Deshalb will das Hessische Sozialministerium der Beteiligungsbewegung in Hessen neue Impulse geben. Es gilt, auf Grundlage der mit den Aktionsprogrammen gemachten Erfahrungen, die angestoßenen Arbeitsansätze weiter zu entwickeln und zu verstetigen.

Jugendarbeit und Schule sind in Bewegung geraten - jede für sich und beide zusammen.

Das Hessische Sozialministerium hat mit der Ausschreibung des Aktionsprogramms "Partizipation und Kooperation zwischen Jugendarbeit und Schule" im Jahr 2006, die "Bewegung" gezielt über die Jugendarbeit angestoßen und erfreulich vielfältige Resonanz erfahren. Aus 68 Bewerbungen wurden 18 Projekte zur Modellförderung mit insgesamt 1 Million Euro in den Jahren 2007 - 2009 ausgewählt.

Die wissenschaftliche Begleitung des Programms hat die Hochschule Darmstadt, Fachbereich Sozialpädagogik, Herr Prof. Dr. Achim Schroeder, Frau Ulrike Leonhardt. Sie werden die hessischen Projekte der Jugendarbeit und die Bildungspraxis im Kooperationsfeld Schule untersuchen, die Rahmenbedingungen in den Blick nehmen und fragen, ob es zu einer verbesserten Kooperation und Partizipation von Schule und Jugendarbeit kommt.

Inhalt erstellt am 16.12.2004  -  Zuletzt aktualisiert am 09.07.2007

Quelle: http://www.familienatlas.de/ca/a/pn

 

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